Das Halbzeug Blech ist ein dünn gewalztes Metall aus unterschiedlichen Legierungen. Für meist erhältlich als rechteckige oder quadratische Platten in verschiedenen Größen.
Blech biegen ist neben Ziehen, wohl eine der häufigsten Anwendungen in der Blechumformung, und ist ein spanloses Fertigungsverfahren.

Wird das Blech gebogen, so wird das Material unterschiedlich in seinem Querschnitt verändert und beansprucht. In der Innenseite, die innere Faser (rot), wird das Material aufgrund des dabei entstehenden Materialüberschusses gestaucht. Die mittlere Schicht (grün) bildet die sogenannte neutrale Faser, hier sind die Moleküle des Materials weder gestaucht noch gestreckt. Die Moleküle der äußeren Faser (blau) des Werkstückes, wird aufgrund der Zugkräfte verlängert bzw. gestreckt. Ob sich ein Werkstück schließlich in Bezug auf Material und Querschnitt für das Biegen in den gewünschten Winkeln eignet, bildet der Mindestbiegeradius dafür einen Richtwert. Diesem sollte Beachtung geschenkt werden, um Werkstoffschäden im Streck- bzw. Stauchbereich auszuschließen. Risse und Quetschungen mindern nicht nur die Werkstoffqualität, sondern es besteht auch Bruchgefahr ihres wertvollen Werkstückes. Je größer der Biegeradius, desto kleiner die Beanspruchung durch Quetschung und Stauchung, also demnach auch desto kleiner die Verminderung der Materialqualität.
Den nach dem Biegen an der Innenseite liegende Radius, bezeichnet man als den Biegeradius.
- Stahl: Mindestbiegeradius (1.0 … 3) x Blechdicke
- Aluminium: 0,8 bis 3-fache Blechstärke
- Kupfer: 0,8 bis 1.5-fache Blechstärke
- Zink: (1,0 – 2) x Blechdicke
- Messingbleche: 0,7 bis 1,5-fache Stärke